Im Dezember trafen sich wieder die Mitglieder des Förderkreises Roederhof. Es galt u.a. den Jahresbrief 2018 an die Freundinnen und Freunde im In- und Ausland zu schreiben. Immer zum Jahreswechsel werden sie so über unsere Aktivitäten im zuende gehenden Jahr und über die Vorhaben im kommenden Jahr informiert. Diesmal kamen zahlreiche Antwortwortbriefe, darunter auch einer ohne Absender aus Belgien. Es war ein trauriger Brief, enthielt er doch die Todeanzeige von Magdaleine De Mol - Verneirt, geboren am 5. September 1917 und verstorben am 15. Oktober 2018.Foto: Madeleine De Mol Verneirt
Ihre Briefe wurden zwar nicht beantwortet, aber es kam auch nie einer zurück und nun diese traurige Nachricht.
Wie immer in solchen Fällen baten wir auch diesmal Marcel Torfs, die Anzeige zu übersetzen. Auch er war erstaunt. Seine Mutter, Clara Draulans, war mit ihr befreundet und sie zu Lebzeiten telefonierten sie regelmäßig miteinander.
Bis 2005 hatte Gerhard Dorbritz noch brieflichen Beziehungen mit ihr. Im Jahr 2009 bat Gerhard Dorbritz nach längerem Schweigen ihrerseits, Marcel Torfs mit Magdaleine den Kontakt zu suchen, was aber nicht gelang. So wurde bereits damals vermutet, dass sie verstorben sei, sie wäre ja schon 92 Jahre alt gewesen.
 
Die letzten Jahre ihres Lebens muß sie im Seniorenheim Sankt Antonius in Grembergen verbracht haben. Dort ist sie dann im Oktober 2018 mit 101 Jahr gestorben.
 
Marcel Torfs schreibt uns: "Madeleine war tatsächlich eine der wenigen belgischen Frauen, die schon 1965 Belzig wieder besuchten. Dies hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass sie Mitglied des Vorstandes des belgischen Freundschaftskomitees Belzig-Ravensbrück war. Sie und ihr Mann waren während des Krieges aktiv in einer kommunistischen Zelle des belgischen Widerstandes. Ihr Leidesweg war fast identisch mit dem meiner Eltern, nur wurde Madeleine in Altengrabow durch die Amerikaner befreit und kam am 8. Mai 1945 nach Belgien zurück. Meine Mutter wurde im Roederhof durch die Russen befreit und kam erst am 31. Mai wieder nach Hause. Sowohl der Mann der Madeleine wie auch mein Vater haben u.a. Buchenwald überlebt."
 
Im ersten Buch "Schicksale" von Gerhard Dorbritz können wir auf den Seiten 102, 103 und 106 Näheres über sie lesen. Dreimal kam sie nach Belzig und wurde auch von ihrem Mann begleitet. 1990 muß Gerhard Dorbritz in Brüssel gewesen sein, denn am 8. September 1990 veröffentlichte die "Märkische Volksstimme" ein von ihm mit Madeleine De Mol - Verneirt geführtes Interview.
 
Wir werden Madeleine De Mol-Verneirt ein ehrendes Andenken bewaren.
 
Förderkreis Roederhof
Inge Richter